Forschungsprojekt SeLeP
Selbstbestimmtes Leben im Pflegeheim. Die Würde des pflegebedürftigen Menschen in der letzten Lebensphase
Das am ZIG angesiedelte Projekt widmet sich aus interdisziplinärer Perspektive und mit einem Mixed-Methods-Forschungsdesign der Frage, wie 'das Heim' als wichtige gesundheitliche Versorgungseinrichtung und zentraler Lebensort vor allem für Ältere seine Pflegepraxis so ausrichten kann, dass im täglichen Miteinander für die Bewohner von der Aufnahme im Heim bis hin zur Sterbephase ein möglichst 'gutes Leben' und schließlich auch 'gutes Sterben' Platz finden können. Als Orientierungsmuster gelten hierbei Ansprüche auf Selbstbestimmung, wechselseitige Achtung und würdevollen Umgang, wie sie bspw. als normative Anforderungen in der Pflege-Charta zu finden sind.
Ziel des Projekts und methodisches Vorgehen
Im Projekt geht es darum, die praktischen Möglichkeiten und Grenzen der Implementation einer hierfür förderlichen Kultur der Sorge im Alltag von Heimen auszuloten. Eine solche Sorge-Kultur soll sich dabei an der Lebensqualität von alten Menschen in den stationären Einrichtungen der Langzeitpflege insgesamt orientieren und sich nicht nur auf Schwerstkranke und Sterbende beschränken. Dabei gilt es, sowohl die Organisationsstruktur und kultur von Heimen (Leitungsebene, Mitarbeiterebene etc.) als auch das tägliche Miteinander in den Einrichtungen bis hin zur Perspektive der An-/Zugehörigen empirisch in den Blick zu nehmen. Denn statt abstrakter, von außen gesetzter Definitionen von z.B. Würde oder Selbstbestimmung ist zunächst zu klären, was aus der Sicht der Betroffenen und Beteiligten in der alltäglichen Praxis vor Ort unter den je gegebenen Umständen unter würdevollem, selbstbestimmtem Leben im Heim verstanden wird und wie dieses organisatorisch umgesetzt werden kann.
Mixed-Methods-Design mit Integration soziologischer, ethischer und pflegewissenschaftlicher Perspektiven auf das alltägliche Care-Geschehen in Heimen.
- Systematische (internationale) Literaturrecherche zum Thema;
- Identifizierung und Systematisierung von bereits vorhandenen Best Practice Beispielen (unter Hinzuziehung von Experteninterviews);
- Datenerhebungen/-auswertungen auf der Basis von qualitativ-ethnographisch ausgerichteten Vor-Ort-Fallstudien in sechs Pflegeheimen zur alltäglichen Pflegepraxis aus Sicht der Pflegenden und der Bewohner/innen sowie zwei quantitativen Befragungssträngen zur Perspektive von An-/Zugehörigen und Heimleitungen;
- Entwicklung eines forschungsbasierten und praxisorientierten Schulungs- bzw. Umsetzungskonzepts zur Verwirklichung von Würde und Selbstbestimmung in Pflegeeinrichtungen und dessen Erprobung und Evaluation im Rahmen einer ersten pilotierten Umsetzung im Rahmen des Projekts.
Beteiligte Einrichtungen
SeLeP ist ein Projekt der Universität Augsburg, Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung, unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Schneider (Soziologie) und Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl (Moraltheologie/Ethik).
Kooperation:
- Institut für Demoskopie Allensbach (Dr. Wilhelm Haumann), Meike Schwermann, M.A.
- Inhouseschulungen, Seminare, Projektbegleitung, Mildred Scheel Akademie Göttingen, Universitätsmedizin Göttingen (Prof. Dr. Friedemann Nauck, Dr. Birgit Jaspers)
Projektförderung und Laufzeit
Förderer: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Projektlaufzeit: 01.02.2019 bis 31.01.2021
Kontakt
Kontaktinformationen
- Telefon: +49 551 3960555
- Telefax: +49 551 3913060551
- E-Mail-Adresse: birgit.jaspers(at)med.uni-goettingen.de
Kontaktinformationen
- Telefon: +49 551 3960555
- Telefax: +49 551 3913060555
- E-Mail-Adresse: christian.banse(at)med.uni-goettingen.de