Was macht erfolgreiche interkulturelle Öffnung der Hospiz- und Palliativversorgung aus? - Eine Handreichung
Franziska Schade, Nicola Rieder, Christian Banse, Maximiliane Jansky, Friedemann Nauck
Hintergrund
Interkulturelle Öffnung ist eine wichtige Bedingung, um alle Gruppen in der Gesellschaft gleichermaßen zu erreichen. Diese Bedingung für ein umfassendes Versorgungsangebot gilt auch für die Hospiz- und Palliativversorgung, die in einem besonders sensiblen Bereich stattfindet. Zahlreiche Institutionen haben deshalb bereits Maßnahmen ergriffen und Projekte umgesetzt. Dennoch scheinen Menschen mit Migrationshintergrund in Hospiz- und Palliativversorgung als Patient/innen wie als Mitarbeiter/innen unterrepräsentiert zu sein. Um das Versorgungsangebot für alle Gruppen zu öffnen, sollten gezielte Prozesse interkultureller Öffnung angestoßen werden, die dazu führen, dass Menschen erreicht werden, die sonst keinen Zugang zu Hospiz- und Palliativversorgung bekommen. Interkulturelle Öffnung fördert damit die Bedarfsgerechtigkeit.
Ziel
Das Forschungsprojekt zielt darauf ab,
- den Stand der interkulturellen Öffnung der Hospiz- und Palliativversorgung zu erfassen,
- Wirkfaktoren erfolgreicher interkultureller Öffnung in der Hospiz- und Palliativversorgung zu identifizieren,
- diese Faktoren unter Berücksichtigung der jeweiligen institutionellen Spezifika aufzubereiten
- sowie anhand von Best-Practice Beispielen interkulturelle Öffnung anschaulich darzustellen.
Design / Methode
Von September bis Dezember 2017 wurde auf Initiative und mit Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland um migrationsspezifische Angebote erweitert. Mit Stand Mai 2018 haben bereits 70 Institutionen der Hospiz- und Palliativversorgung migrationsspezifische Angebote wie z.B. Sprachangebote oder migrationssensible Sterbebegleitung eingetragen. Das Angebot soll den Zugang zu bedarfsgerechter Versorgung erleichtern und die Vernetzung der Anbieter im Bereich interkultureller Öffnung ermöglichen. In 4 Schritten soll das Forschungsprojekt umgesetzt werden:
- Schritt 1: Deskriptive statistische Analyse der im Wegweiser eingetragenen migrationsspezifischen Angebote zur Erfassung des Stands interkultureller Öffnung.
- Schritt 2: Fokusgruppen mit Institutionen, die migrationsspezifische Angebote anbieten. Erfassung wirksamer Maßnahmen und wichtiger Einflussfaktoren auf das Gelingen interkultureller Öffnung.
- Schritt 3: Erarbeitung von Best Practice Beispielen aus den Fokusgruppen. Themenfokussierte Interviews mit den gewählten Institutionen mit migrationsspezifischem Angebot.
- Schritt 4: Aufbereitung der Ergebnisse in einer Handreichung für Versorgende in der Hospizarbeit und Palliativmedizin.
Projektdaten
Förderer: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend